April, April!

Natürlich war die Teilnahme der Feuerwehr Arnsgrün am Testprogramm einer DSGVO-konformen Mehrzweckkamera nur ein Scherz.
Allerdings hat die Einsatzabteilung Arnsgrün tatsächlich Ende 2023 eine Wärmebildkamera erhalten, die durch die Stadtverwaltung Zeulenroda-Triebes beschafft wurde. Das Gerät zur Sondierung von Wärmequellen ist seit einigen Jahren Bestandteil der Bestückungsliste eines TSF-W nach DIN-Norm. Es erleichtert vor allem die Brandbekämpfung in Innenräumen, kann aber ebenso gut zur Lageerkundung oder Personensuche in Innenräumen und im Freiland benutzt werden. Im Februar 2024 erhielt die Wärmebildkamera auch eine feste Halterung im Einsatzfahrzeug.

Hier unser Aprilscherz 2024:

Ausbildung zur Mehrzweckkamera

Die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Arnsgrün durften in der vergangenen Woche an einer Sonderausbildung zur neuen Mehrzweckkamera teilnehmen. Die auf Bundesebene organisierten ersten Ausbildungen waren auf 26 Wehren begrenzt. Es sollten Teilnehmer von A bis Z vertreten sein, so wurde durch Zufall die Feuerwehr Arnsgrün für den Buchstaben „A“ ausgewählt, um eine der ersten Schulungen zur neuen Mehrzweckkamera zu erhalten. Neben kleineren Orts-Feuerwehren wie Arnsgrün sind auch große Berufsfeuerwehren wie Darmstadt (D) und Potsdam (P) am Programm beteiligt.

Die sich aktuell noch im Prototypen-Status befindliche Kamera soll in zukünftigen Einsätzen für eine Vielzahl von Anwendungen nutzbar sein. So kann sie wie schon die bekannten Wärmebildkameras die Einheiten bei der Suche von Wärmequellen unterstützen, dafür wird ein Infrarotsensor verwendet. Neu ist jedoch, dass dieser Sensor auch für die Suche von Kohlenstoffmonoxid und Kohlenstoffdioxid verwendet werden kann. Diese geruchs- und geschmacklosen Gase sind lebensgefährliche Atemgifte. In der Übung konnte gezeigt werden, dass der Sensor das Kohlenstoffdioxid sogar in geringen Mengen in Bierflaschen erkennt, allerdings zeigte sich die darin enthaltene Menge im Selbstversuch glücklicherweise als ungefährlich.
Ähnlich einer normalen Kamera für Bild- und Videoaufnahmen kann die Mehrzweckkamera auch für die Einsatzdokumentation verwendet werden. Hierfür hat der Einsatzleiter die Wahl zwischen drei verschiedenen Modi. Im Modus „Standard“ werden die Aufnahmen ohne weitere Änderungen gespeichert. Im Modus „DSGVO“ verblendet die verbaute digitale Intelligenz automatisch personenbezogene Daten von Geschädigten oder Feuerwehrangehörigen, so beispielsweise Gesichter oder Schriftzüge. Den größten Schutz vor aufdringlich filmenden Schaulustigen bietet jedoch der Modus „DSGVO+“. In diesem Modus sendet die Kamera hochfrequente Dualbandstrahlen aus, die in einem Umkreis von ca. 100 m die Kamerafunktion von filmenden Passanten stört. In der Aufnahme erscheint dann nur ein Hinweis auf Artikel 1 des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar, sie ist zu achten und zu schützen“.

Wir danken den Ausbilderinnen und Ausbildern der Bundesanstalt für spezielle Ausbildungen, Seminare und Schulungen (kurz SpASS) für die gelungene und äußerst lehrreiche Vorstellung der neuen Mehrzweckkamera und hoffen auf baldige Einführung.

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